Eltern brauchen Zeit für ihre Kinder, Angehörige – und für sich.
Für Kinder ist es wichtig, dass sie ein funktionierendes Umfeld haben. Eltern sollen Zeit erhalten, sich um ihre Kinder zu kümmern, am besten schon in den ersten Wochen nach der Geburt.
Der Elternurlaub muss flexibilisiert werden. Familien sollen selber entscheiden können, wie sie die Betreuung in den ersten Wochen gestalten. Leisten wir uns diesen Luxus – er kommt allen zu Gute. Das heute geltende Modell ist ein erster begrüssenswerter Schritt. Es braucht einen weiteren Ausbau hin zu einer arbeitsfreien Zeit, die sich die Eltern selbst aufteilen können, einen Elternurlaub. Es muss aber eine Finanzierung gefunden werden, welche insbesondere für die Kleinbetriebe leistbar ist. Die Arbeitskosten dürfen sich nicht verteuern.
Auch später soll – muss! – es für Eltern Angebote geben, die Kinder und Beruf vereinbar machen. Kinder dürfen nicht unter dem Beruf der Eltern leiden. Und der Beruf der Eltern nicht unter den Kindern.
Der Ausbau der Tagesstrukturen ist richtig und wichtig. Diese müssen auch in den Schulferien zur Verfügung stehen: Ich bin klar gegen die Einführung einer obligatorischen Tagesschule mit gebundenem Angebot für alle Wochentage. Es darf keinen Zwang durch den Staat geben. Die Wahlfreiheit muss erhalten und es somit auch möglich bleiben, an bestimmten Tagen über Mittag mit der Familie zusammen zu Hause zu essen oder Nachmittage ausserhalb der Schule verbringen zu können, z.B. im Musik- oder Sport-Verein.
Erwachsene müssen oft nicht nur ihre Kinder, sondern auch ihre Eltern oder Angehörigen betreuen, wenn diese auf Hilfe angewiesen sind. Das kann sehr anstrengend sein, denken wir an die Betreuung von Demenzkranken. Es braucht eine Pflegeversicherung um Entlastung der Betreuenden und der Finanzierung der Pflege zu gewährleisten sowie Möglichkeiten der temporären ausserfamiliären Betreuung von Demenzkranken, wie dies der Basler Wirrgarten anbietet.
Organisationen, die sich um ältere Menschen kümmern, müssen ausreichend unterstützt werden, auch vom Bund. Finanzielle Beiträge, die ermöglichen, solange es geht ein selbständiges Leben in der eigenen Wohnung zu führen, helfen gegen die Vereinsamung und dienen der gesamten Gesellschaft.
Generell müssen wir uns – auf allen politischen Ebenen mehr und wirkungsvoller für ältere Generationen einsetzen. Jede Form der Altersdiskriminierung ist zu bekämpfen. In unserem Land wäre es eine Schande, nicht in Würde altern zu können. Betroffen sind alle Politikbereiche, von der Mobilität über den Verkehr mit Behörden bis zur materiellen Altersvorsorge. Es gibt bereits heute Ausgrenzungen, z.B. wegen der Digitalisierung in vielen administrativen Bereichen.
Ein paar weiterführende Hinweise zum Thema: